Baumwollfasern sind hydrophil – sie ziehen Wasser und Feuchtigkeit aktiv in den Faserinneren an. Sie kann bis zu 65 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Polyester ist hydrophob – es stößt Wasser ab, die Feuchtigkeit bleibt auf der Oberfläche oder perlt ab.

➡ Das Ergebnis: Baumwolle saugt Schweiß tief ein, Polyester nicht.

Baumwollsamt & Molton wirken wie ein natürlicher, weicher Schwamm – sie nehmen Schweiß, Talg und Staub tief in die Faserstruktur auf und schützen so Haut und Fell. Polyester dagegen funktioniert eher wie eine glatte Folie, auf der Feuchtigkeit und Schmutz liegen bleiben. Die Florstruktur von Baumwollsamt und die raue, flauschige Oberfläche von Molton wirken wie eine sanfte Bürste und wie ein natürlicher, weicher Schwamm – Schweiß, Talg und Staub werden tief in die Faserstruktur aufgenommen sodass offene Poren der Haut nicht verstopen und atmen können.

Polyesterfasern sind glatter, Schmutz bleibt eher an der Oberfläche und kann verschmiert werden und so die offenen Poren der Haut verstopfen. Entzündete Talgdrüsen entstehen.

Baumwollstränge in dichter Teppich-Webung bieten eine überlegene und nachhaltige Druckverteilung, weil jede einzelne Faserstruktur eigenständig nachgeben kann und so Belastungen punktgenau ausgleicht. Die vielen kleinen Stränge wirken wie ein fein abgestimmtes Netz, das Stöße abfängt und gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt.

Im Gegensatz dazu besteht Polyesterfleece aus einer gleichförmigen Vliesstruktur, die unter Druck schnell verdichtet und damit ihre polsternde Wirkung verliert. Statt Druck sanft zu verteilen, entstehen mit der Zeit sogenannte „Hotspots“, an denen die Belastung direkt auf den Pferderücken wirkt.

Baumwollschabracken lassen sich bei 60 °C waschen und sogar im Trockner trocknen, ohne dass das Material ermüdet. Diese hohen Temperaturen sorgen dafür, dass Keime, Bakterien und Pilzsporen zuverlässig abgetötet werden – ein entscheidender Vorteil für Hygiene im Reitsport, besonders bei empfindlicher Pferdehaut.

Polyesterschabracken dagegen vertragen nur niedrige Waschtemperaturen und dürfen nicht in den Trockner, da Hitze die Fasern verformen oder schädigen kann. Dadurch lassen sich Keime und Gerüche nicht vollständig entfernen, und die Schabracke kann trotz „sauberem“ Aussehen mikrobiell belastet bleiben.

Ein entscheidender Vorteil: Baumwolle ist weniger anfällig für Materialermüdung. Die natürlichen Fasern behalten ihre Form und Elastizität auch nach langer Nutzung, häufigem Waschen und wiederholtem Druck. Dadurch bleibt die Polsterwirkung über Jahre erhalten.

Polyesterfleece hingegen besteht aus einer gleichförmigen Vliesstruktur, die unter Druck schnell verdichtet. Mit der Zeit bricht die Faserstruktur in sich zusammen, verliert an Volumen und damit an Polsterwirkung – ein Prozess, der sich nicht rückgängig machen lässt. Das Ergebnis sind sogenannte „Hotspots“, an denen der Druck direkt auf den Pferderücken wirkt.